Mit offenen Karten sitze ich hier spreche über mich ohne mich zu zeigen halte fest an dem gewohnt, veränderbaren Rhythmus Mit verstecktem As sitze ich hier warte, warte, dass es nicht geschieht dass ich es nicht zücken muss Warte, dass ich auch so bestehe Erwarte, dass der Andere geht Ich will mich nicht verändern, nicht dem Neuen anpassen Ich beanspruche Bestandsschutz Wie deutlich muss ich es ausdrücken? Wird es gehört? Die Mauschelei und Beeinflussung, entwaffne ich durch weibliche Solidarität Mein Gegenüber spielt nicht mit offenen Karten er versucht Einfluß zu gewinnen auf einem Gebiet das nicht Seines ist.
Kategorie: lyrik
Nachlese
sitze auf meinem balkon mit dir war es prickelnder noch prickelt der sekt in mir langsam macht auch er sich davon gibt nach wo er nicht nachgeben soll will weiter auf der welle schwimmen mich treiben lassen zu ufern unbekannt und fern oder nah egal hauptsache etwas neues altbekanntes gefühl von unbeschwertheit ein augenblick drei stunden lang dann lässt die wirkung nach ich will nicht daran denken was danach kommt jetzt und hier genießen mit dir nicht an morgen denken träumen und wahrhaftig sein traumhaft soll es sein träum weiter lass dich nicht bremsen den wind aus den segeln nehmen auch ohne treibstoff geht es weiter
Das Meer in mir
schäumt und klatscht an die Felsen wogt sich hinaus Fernweh treibt es Kristalle trocknen auf der Haut das Salz der Suppe Quallen und Tang schwimmen in ihr Muscheln, Seesterne und Robben vermisse ich sah ich nicht mehr leere Tuben Sonnencreme treiben am Strand erzählen eine Geschichte vom verlorenen Land
Das Geheimnis
Wir nahmen uns in den Arm Trost spenden gemeinsame Trauer um den Verlust Erst fühlte es sich richtig an dann war der Moment zu lang er wurde unangenehm Deine Tochter ließ dich zurück weichen Sie ging Du kamst wieder näher das durftest Du nicht tun! oh, wäre Sie doch geblieben! Sie war die mit der hätte Ich sein sollen nicht mit Dir! Du warst sein Vater Seine Stelle solltest du nicht einnehmen Er hat diese Lücke hinterlassen die Keiner füllen konnte Was sollte das? Das war zu viel unerhört unangebracht lass mich los gehe aus meinen Körper! Du Scheusal! Ich löse mich von Dir ich wende mich stumm ab von der ganzen Familie hat Sie es je erfahren? Hast du es Deiner Frau gesagt warum Ich nicht mehr komme? Heute spreche Ich egal ob Du noch lebst Er lebte damals schon nicht mehr Ich habe diese Trauer nie überlebt sie versteckt, verdrängt Du hast den Schrecken noch größer gemacht verantwortungslos! übergriffig! verstört stumm ohne Worte zog ich von dannen mit diesem Geheimnis der Last Dieses Kusses
Der Zitronenfalter flattert auf mich zu küsst meine Wange Überrascht steh ich im Glück des Gelben glitzert die Welle auf mir Perlentropfen
Der Mantel der Traurigkeit
Der Mantel der Traurigkeit als ich das Schiff betrat legte er sich wie selbstverständlich um mich als hätte er im Hafen gewartet wo ich ihn beim Betreten der Insel sorgfältig an einen Fischerhaken hängte dort schien er auszuharren in der Gewissheit ich käme wieder in der Irrung ich bräuchte ihn nochmal wirr verhedderten sich seine Ärmel und meine Hände ich will ihn nicht mitnehmen an Land er nicht bleiben ohne mich so stopfte ich das Widerspenstige in den großen Koffer dass er platzte Zangen hielten ihn zusammen so rufe ich hinaus aufs Meer: Wer hat Bedarf an einem großen Mantel? Ich bin bereit zu teilen!
Auf der Suche
Ich bin immer auf der Suche nach Wärme Zuneigung Verständnis - Liebe Ich suche und suche finden tu ich es nie was ich suche ständig auf der Suche auf der Suche nach jemanden der mich versteht bei dem ich mich geborgen fühle auf den ich mich verlassen kann auf den ich mich einlassen kann Auf der Suche nach jemanden den ich verstehe dem ich Geborgenheit biete der sich auf mich verlässt der sich auf mich einlässt Ich komme ein Schritt auf dich zu Du kommst ein Schritt auf mich zu Wir öffnen unsere Arme und Herzen Wir lassen uns einander ein August 1989